Neuer Wind für unsere Region

Der Wirtschaftsverband 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg fordert den zügigen Ausbau der Windkraft an Land, insbesondere in der Region.

Pressemitteilung

Verbandsgeschäftsführer Per Klabundt betont: „Alle Vorteile liegen auf der Hand: Viele ausgezeichnete Standorte sind in unserer Region vorhanden, es kann viel sauberer Strom kostengünstig produziert werden. Der Strom wird in der Region benötigt und muss daher nicht über hunderte von Kilometern transportiert werden. Südbaden wird unabhängiger von Stromimporten, hier entsteht die regionale Wert- schöpfung ebenso wie zukunftsfähige Arbeitsplätze. Projektbetreiber, Finanzierer und Anlagenbetreiber werden größtenteils Unternehmen und Bürger aus der Region sein, vom Ausbau der Windkraft profitieren die Umwelt und die Menschen hier vor Ort.“Sauberer Windstrom lässt sich heute schon mit einer Vergütung von durchschnittlich 8,5 Cent erzeugen, allerdings nur an Land. Auf See – also neudeutsch offshore – wird die Kilowattstunde Windstrom für ungefähr die doppelten Kosten produziert und erhält die doppelte Einspeisevergütung. Die Forderungen nach einer noch höheren EEG-Einspeisevergütung für Offshore-Anlagen werden nun immer lauter.

Auch Bundesumweltminister Norbert Röttgen ist in diesen vielstimmigen Chor der Offshore-Freunde eingestiegen, nur wenige Tage nachdem der grün-rote Koalitionsvertrag für Baden-Württemberg das Ziel der neuen Landesregierung festschrieb, den Anteil des Windstroms an der baden-württembergischen Stromproduktion von heute 0,8 % auf 10 % im Jahr 2020 zu steigern. Warum setzt sich Minister Röttgen im letzte Woche veröffentlichten EEG-Erfahrungsbericht des BMU u.a. für ein KfW-Programm in Höhe von fünf Milliarden Euro für Offshore-Projekte ein, wo doch die Onshore-Windkraft so viel günstiger ausgebaut werden kann? Die Handlungsempfehlungen im EEG-Erfahrungsbericht begünstigen den Ausbau der Erneuerbaren Energien nur auf den Feldern, wo die großen Energiekonzerne, aber keine Gesellschaften mit Bürgerbeteiligung aktiv werden können. Der Vorteil der Erneuerbaren Energien liegt allerdings nicht zuletzt in ihrer dezentralen Struktur. Mit Röttgens Vorschlägen sollen dagegen zentrale Strukturen der deutschen Energiewirtschaft auch nach dem Atomausstieg fortgeschrieben werden.

Der Wirtschaftsverband 100 Prozent lehnt die Pläne der Bundesregierung zur EEG-Novellierung aus Sicht des Mittelstandes und der regionalen Energiewirtschaft daher entschieden ab: Onshore-Windenergie hat in den kommenden Jahren das größte Ausbau-Potenzial aller Erneuerbaren Energien und ist am kostengünstigsten. Der Ausbau der Windmühlen an Land inklusive Repowering ist ein entscheidender Schlüssel zu einer klimafreundlichen und risikolosen Stromversorgung sowie zur schnellen und günstigen Verdrängung von Atomstrom. Unsere Region wird diese Chance nun endlich von den Gängelungen der Landespolitik befreit nutzen können.